Zusammenfassung des Vortrags:
Hilfe für Menschen mit
pädophilen Empfindungen
Dr Frans GIELES, Niederlande
World Congress of Sexology, Paris, Juni 2001
Schlagworte: Behandlung, Therapie, Selbsthilfe, Methodologie,
Pädophilie, Paraphilie.
Fast überall werden heutzutage pädophile Empfindungen als Zeichen für
Devianz und seelische Störung angesehen. Viele Gerichte verurteilen zu
irgendeiner Art von »Therapie«. Zum anderen kämpfen viele, vor allem junge
Menschen in ihren Zwanzigern, mit pädophilen Empfindungen und suchen Hilfe.
Welche Art von »Behandlung« [und welche Art von »Hilfe«] sollen wir
benutzen? Ich möchte dreierlei Arten von Hilfe unterscheiden:
- »Behandlung« (treatment) - Dies ist die Art von Behandlung die heute
weitverbreitet ist.
- »Selbsthilfe« - Diese Methode wird in den Niederlanden ineinigen
Ortsgruppen der NVSH angewandt. Auch Unterstützungskreise könnenhelfen;
sie werden von manchen kirchlichen Gruppen benutzt.
- »Richtige Therapie« - Ich nenne sie so im Unterschied zu der Behandlung
i.S.v. Nummer Eins, die häufig auch als Therapie« firmiert, obgleich sie
m.E. gar keine Therapie ist, sondern nur eine Behandlung auf der
Verhaltensebene.
Jede Methode scheint ihre Stärken und Schwächen zu heben. Man sollte die
richtige Methode für jeden Klienten aufgrund einer differenzierenden
Beurteilung wählen. Es gibt kein Allheilmittel.
Zur ersten Methode ist kritisch zu bemerken, daß sie auf äußerem Zwang
beruht und zudem nur oberflächlich am Verhalten ansetzt.
Die dritte Methode ist wohlbekannt.
Ich stelle die zweite Methode - Selbsthilfe[gruppe] - in den Mittelpunkt, die
für viele Klienten nützlich ist. Diese Methode haben wir in den Niederlanden
über viele Jahre mit einem angemessenen Erfolg praktiziert.
Schema